Schichtmodelle – Flexibilität – aber wie?

Schichtmodelle – Flexibel gestalten und Wettbewerbsfähigkeit sichern

Flexibilisierung der Arbeitszeit, Entkoppelung von Arbeitszeit und Betriebszeit, flexible Arbeitszeitgestaltung und Arbeitszeitmanagement sind Begriffe, die seit langem Eingang in die allgemeine Diskussion gefunden haben und heute einer immer größeren Bedeutung in unserer Arbeitswelt zukommt.

Die Gründe für die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitszeiten und der damit verbundenen flexiblen Ausgestaltung der Schichtmodelle sind vielfältig und unternehmensspezifisch unterschiedlich:

  • Bedarf an längeren Maschinenlaufzeiten
  • rentablere Auslastung der Produktionsanlagen
  • optimale Maschinenauslastung
  • kurzfristiger und flexible Abrufzeiten der Kunden
  • schnelle und flexible Anpassung an die Auftragslage
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Ökonomische Gründe

Die Notwendigkeit der Arbeitszeitflexibilisierung und die Einführung flexibler Arbeitszeitsysteme von teilkontinuierlichen bis vollkontinuierlichen Schichtsystemen ist daher heute wichtiger denn je.

Zu den wichtigsten ökonomischen Gründen zählt häufig der Anfall hoher Überstunden. Die Ursachen dafür sind erfahrungsgemäß oft kurzfristige Produktionsanstiege und Personalengpässe durch Krankheit und Urlaub.

Im Allgemeinen wird häufig Flexibilität der Arbeitszeiten mit dem Begriff der Arbeitszeitkonten (Ampelkonten) in Verbindung gebracht. Aber ist mit dieser Art der Flexibilisierung den Unternehmen wirklich geholfen?

Häufig werden durch Ampelkonten Regelungen asymmetrische Überstundenkontingente aufgebaut, die im Laufe der Jahre durch Freizeitausgleich nicht mehr reduziert werden können bzw. zu einer ungleichmäßigen Belastung der Mitarbeiter führen.

Dauerhafte Überlastung der Mitarbeiter aufgrund mangelhafter oder falsch umgesetzter Schichtpläne führen zu Fehlzeiten, Leistungsdefiziten und letztlich gar zu Produktionsausfällen.

Das Ziel der Flexibilisierung der Arbeitszeiten muss zu einer Harmonisierung zwischen den unternehmerischen Bedürfnissen und den persönlichen Bedürfnissen der Beschäftigten führen.

Dass die Harmonisierung seitens der Beschäftigten auch im betrieblichen Interesse sein kann, wird von Arbeitgeberseite häufig unterschätzt. Mit flexibleren Arbeitszeitmodellen, die auch den Arbeitnehmern Möglichkeiten zur Gestaltung und Pflege ihrer sozialen Kontakte einräumen, können erhebliche Wettbewerbsvorteile und Produktivitätsgewinne erzielt und gleichzeitig den individuellen Interessen der Beschäftigten überwiegend entsprochen werden.

Optimale Arbeitszeitsysteme müssen die Produktionszeitbedürfnisse der Unternehmen permanent abdecken.

Durch flexible Schichtmodelle wird den Unternehmen die Möglichkeit geboten, saisonale Schwankungen zu berücksichtigen bzw. auf verändertes Nachfrageverhalten des Marktes schnell und flexibel reagieren zu können, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes zu sichern und dies ohne Mehrarbeit oder Fremdpersonal, sondern durch eine intelligente Nutzung der Ressource Arbeitszeit.

Die Implementierung flexibler und gesunder Schichtsysteme führen zu einem an den Unternehmens- und Produktionsbedürfnissen ausgerichteten Arbeitszeitmodell, mit der Möglichkeit bei Personalengpässen im Urlaub bzw. Krankheitsfall mit eigenem qualifiziertem Personal den Betriebsablauf aufrecht zu erhalten. Ziel ist es dabei, unter Berücksichtigung aktueller arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Einhaltung der gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen, kostenintensive Mehrarbeit zu eliminieren. Durch die Einbeziehung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse in die Schichtmodelle, werden gerade im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb, die individuellen Bedürfnisse der Schichtarbeiter berücksichtigt und durch gesundheitsschonende Schichtrhythmen den körperlichen Beanspruchungen der Mitarbeiter Rechnung getragen. Es gilt als erwiesen, dass beim Einsatz sogenannter kurzer Schichtrhythmen der Krankenstand in den Bereichen ebenso sinkt wie das Risiko eines Betriebsunfalls. Gerade in Anbetracht der demographischen Entwicklung (Überalterung der Gesellschaft) und dem Fachkräftemangel bei den Unternehmen in Deutschland, muss alles dafür getan werden, dass die Mitarbeiter so lange wie möglich den Unternehmen zur Verfügung stehen können.

Wenn wirtschaftlicher Nutzen und individuelle Interessen in Einklang stehen, leisten flexible Arbeitszeitsysteme einen Beitrag zur Lösung arbeitsmarktpolitischer, unternehmerischer und gesellschaftlicher Herausforderungen.

Voraussetzung für die Erreichung der oben genannten Ziele ist die erfolgreiche Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle. Dies kann nur gelingen, wenn eine entsprechende Planung und Implementierung unter Berücksichtigung der bestehenden Rahmenbedingungen und der Interessen aller beteiligten Akteure vollzogen werden.

Praxisbewährte flexible Schichtsysteme nach der Lemm-Strahl-Methode ©

Die Lemm-Strahl-Methode ist eine Vorgehensweise zur Einführung neuer und flexibler Schichtmodelle. Dabei wird individuell auf die Unternehmensbedürfnisse eingegangen und aus den Analyse-Ergebnissen ein auf das Unternehmen zugeschnittenes flexibles Arbeitszeitmodell auf Jahresarbeitszeitbasis erarbeitet.

Die Lemm-Strahl-Methode ist keine abstrakte Methode, sondern eine in der betrieblichen Praxis erprobte Vorgehensweise für eine zielgerichtet der Einführung neuer Schichtsysteme. Sie schafft die Möglichkeit, die jeweiligen Anforderungen des einzelnen Unternehmens und zugleich die Interessen der Arbeitnehmer zu berücksichtigen.

Beispiel anhand eines Produktionsunternehmens mit Schichtbetrieb:

Analysephase

  • Wir analysieren die Produktionszeitschwankungen und Auftragsschwankungen Ihres Unternehmens und stellen Ihre Arbeitszeitbedürfnisse dar. (Marktschwankungen).
  • Aus den Ergebnissen der Produktionszeitanalyse und Aufnahme Ihrer betrieblichen und tariflichen Unternehmensparameter errechnen wir den benötigten Personalbedarf.

Planungsphase

  • Anhand der Analysephase können wir das optimale Schichtsystem und den Flexibilisierungsgrad für Ihr Unternehmen bestimmen.
  • Der Aufbau des Schichtplans erfolgt unter Berücksichtigung arbeitsmedizinischer Erkenntnisse, wenn möglich mit kurzen Schichtrhythmen.
  • In den Jahresschichtplan bauen wir nur einen Teil der tariflichen Wochenarbeitszeit fest ein. Der restliche Anteil wird bei den Mitarbeitern zu Hause „geparkt“ und bei Bedarf mit festgelegten Regeln vom Unternehmen abgerufen.

Umsetzungsphase

  • Zum Abrufen der „geparkten“ Arbeitszeit erstellen wir einen Arbeitseinsatzplan, der einen gleichmäßigen Einsatz der Mitarbeiter gewährleistet.
  • Die Mitarbeiter erhalten ein gleichmäßiges Monatsentgelt mit allen Schichtzulagen, Akkorde und Leistungsprämien, da die Abforderung der Arbeitszeit schwankend ist. Die Mitarbeiter haben durch das neue Arbeitszeitmodell keinen Einkommensverlust.
  • Wir planen Urlaubsfreiraumblöcke in den Schichtplan ein, um auch in den Urlaubszeiten die Flexibilität des Schichtsystems sicher zu stellen. Sie ermöglichen den Mitarbeitern durch Tauschen eine flexible Planung des Jahresurlaubs ohne den Produktionsablauf zu gefährden. Auch kurzfristige Urlaubswünsche können realisiert werden.
  • Auf Wunsch integrieren wir die Urlaubswünsche Ihrer Mitarbeiter in den Schichtplan.
  • Wir erstellen für Sie einen Entwurf einer Betriebsvereinbarung, in der alle relevanten Schichtplanparameter und zu beachtende Eckpunkte sowie das Handling des neuen Arbeitszeitmodells enthalten sind.
  • Um den jährlichen Arbeitszeitverbrauch Ihrer Beschäftigten jederzeit aktuell zur Verfügung zu haben und damit ein gleichmäßiges Abfordern der Bringezeiten zu gewährleisten, geben wir Ihnen ein Programm an die Hand, welches kontinuierlich die noch zu leistende Jahresarbeitszeit aufzeigt.
  • Für die Akzeptanz des neuen Schichtsystems führen wir vor Ort Informationsveranstaltungen für Führungskräfte, Mitarbeiter und Betriebsräte durch.

Begleitungsphase

  • Während der Implementierung stehen wir Ihnen im Rahmen der Projektbegleitung für alle Umsetzungsfragen und flankierende Maßnahmen jederzeit zur Verfügung.

 Vorteile für Ihre Mitarbeiter

  • Individuellere und flexiblere Planung der Freizeit und des Urlaubs (ein Jahr im Voraus planbar)
  • Kein Einkommensverlust durch das neue Schichtsystem
  • Kein schwankendes Monatseinkommen
  • Kein finanzieller Abzug bei nicht abgeforderter geparkter Arbeitszeit
  • Gesundheitsschonende Schichtrhythmen
  • Arbeitszufriedenheit durch Eingehen auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer
  • Mögliche Qualifikationssteigerung

Vorteile für Ihr Unternehmen

  • Flexible Anpassung an Ihre Auftragslage
  • Alle Arbeitsplätze sind ausreichend besetzt (keine Unterbesetzungen)
  • Es stehen im Bedarfsfall eigene qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung, dadurch entstehen keine Kosten für Mehrarbeit und Fremdpersonal
  • Qualität und Liefertreue bleiben erhalten
  • Optimale Maschinenauslastung

Praxisbeispiele

für flexible Arbeitszeitmodelle finden Sie hier

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