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Starre Schichtrhythmen, kurzfristige Planung der Produktionsbedürfnisse und deren Abbildung in Schichtplänen (oft nur wochenweise im Voraus), kurzfristig benötigter Mitarbeiterbedarf durch Krankheit, Urlaub oder erhöhten Produktionsbedarf und daraus resultierende Mehrarbeit.
All dies sind Gründe, warum Schichtarbeit mit beruflichen und familiären Anforderungen nur schwer vereinbar ist.
Hinzu kommt, dass durch die benötigten Auftrags- oder Produktionsanforderungen des Unternehmens auch auf die familienunfreundlichen Zeiten, wie abends, nachts oder am Wochenende, zugegriffen werden muss. Diese zeitlichen Anforderungen sind leider nicht änderbar und müssen von den Mitarbeitern abgefangen werden.
Aber lässt sich Schichtarbeit auch flexibel und somit familienfreundlich für die Mitarbeiter gestalten?
Ja, langfristige Schichtpläne und familienfreundliche Flexibilität lassen sich durch ganzheitliche Schichtplangestaltung sehr gut verbinden.
Allerdings können die betrieblichen Erfordernisse familiengerechten Wünschen entgegenstehen, wenn z. B. am Wochenende oder nachts gearbeitet werden muss. Die unternehmerischen Arbeitszeitanforderungen können wir nicht ändern, aber die Einsatzplanung der Mitarbeiter kann familiengerecht gestaltet werden.
Bei der Erstellung eines flexiblen Arbeitszeitmodells wird durch eine geringere Festeinteilung von zu arbeitenden Früh-, Spät- und Nachtschichten im Jahresschichtplan nur ein Teil der Jahresarbeitszeit verplant. Die zur Erreichung der betrieblichen Jahresarbeitszeit fehlenden Stunden, werden im Laufe des Jahres bei Bedarf an festgeschriebenen Tagen durch den Arbeitgeber abgerufen.
Da die betriebliche Jahresarbeitszeit nicht verändert wird, kommt es zu keinen finanziellen Verlusten.
Mehrarbeit und die daraus resultierende Mehrbelastung der Schichtarbeitnehmer werden weitgehend eliminiert, weil die Einbringung der noch zu leistenden Schichten gleichmäßig und planmäßig im Voraus auf alle Mitarbeiter verteilt werden kann.
Durch einen festgeschriebenen Jahresschichtplan können die Mitarbeiter ein Jahr im Voraus ihren Arbeitseinsatz erkennen und somit die familiäre bzw. private Freizeit frühzeitig planen. Auch kurzfristige freie Tage sind durch Tausch der Schichten realisierbar ohne den Produktionsablauf zu behindern. Somit kann die individuelle Freizeitplanung der Mitarbeiter gezielt berücksichtigt werden.
Mit Hilfe der Transparenz eines Jahresschichtplans wird außerdem die Urlaubsplanung erleichtert, da Personalengpässe sofort sichtbar werden.
Auch Teilzeit kann über diese Art von Schichtsystemen genutzt werden. Dies würde zur Folge haben, dass die Bringezeiten entsprechend der wöchentlichen Arbeitszeit angepasst werden. Es ist allerdings zu beachten, dass der Anteil der Teilzeit-Mitarbeiter auf die Schichtgruppen gleichmäßig verteilt wird, da es ansonsten zu einer Mehrbelastung der anderen Schichtarbeitnehmer käme. Gleiches gilt auch für in Altersteilzeit befindliche Mitarbeiter.
Fazit:
Durch intelligente und verantwortungsbewusste Schichtplanung ist humane und familiengerechte Schichtarbeit möglich.
Verfasserin: Dipl.-Betriebswirtin (VWA) Petra Strahl
Flextime Consult Arbeitszeitberatung
Walderseestr. 14a, 30177 Hannover
Kontakt: buero(ät)flextime-consult.de